zuckte; er erinnerte sich an einen Bericht, den er vor nicht allzu langer Zeit im Fernsehen gesehen hatte. Dort war es um Kojoten gegangen, die in Nord-Vancouver Haustieren nachstellten.
„Kein besonders schmeichelhafter Vergleich also, wenn ich es recht bedenke", murmelte er an die Nacht gewandt.
Es hatte ihn überrascht, wie stark Vicki war - obwohl er sich eigentlich nicht hätte wundern dürfen: Vickis Stärke erwuchs aus ihrer Persönlichkeit, nicht aus dem, was sie war. Jetzt, wo Henry seinen Anflug von Eifersucht überwunden hatte, stellte er fest, daß in ihm ein zaghaftes Vertrauen in diese Stärke Fuß zu fassen begann und dabei uralte Regeln und Erwartungen beiseite schob, und mit dem Glauben an Vicki kehrte auch der Glaube an ihn selbst zurück.
Da war durchaus noch das Begehren, Vicki in blutige Einzelteile zu zerlegen und sie aus seinem Revier zu schaffen, aber nun erkannte er zum ersten Mal, daß er dieses Begehren nicht unbedingt würde ausleben müssen.
Henry eilte ins Badezimmer, um den ihm immer noch anhaftenden Krankenhausgestank abzuwaschen und fühlte sich mit einem Mal voller Hoffnung.
„Mike, wir müssen vor Sonnenaufgang miteinander reden." Nur reine Erfahrung ließ Vicki aus Cellucis gebrummter Antwort ein: „Ich bin schon wach", heraushören, eine Behauptung, die sie nicht recht glauben mochte, denn die Augen des Detective waren weiterhin fest geschlossen, und auch sein Atem klang immer noch nach Schlaf.
Statt sich geborgten Bettzeugs zu bedienen, hatte Celluci es vorgezogen, seinen Schlafsack in der Mitte des übergroßen Doppelbettes auszurollen, aber er hatte ihn nicht zugezogen. Vicki kniete sich neben ihn, griff durch den offenen Reißverschluß und packte den wärmsten Teil von Cellucis Anatomie.
„Heilige Mutter Gottes! Deine Hände sind eiskalt!"
Sie grinste. Es war ihr gelungen, so schnell zurückzuweichen, daß sein wütender Faustschlag sie nicht hatte treffen können. „Jetzt bist du wach."
„Das kannst du laut sagen." Er blinzelte über ihre Schulter, und es gelang ihm, die Leuchtziffern des Weckers auf dem Nachttisch zu erkennen. „4:03 Uhr. Toll! Wehe, du hast jetzt nichts wirklich Wichtiges zu bereden!"